März
D. (S. G.)
Die Geister Wenn & Aber,
.....Die uns entgegen sind...
.........Ihr dunstiges Gewaber
.................Zerriss der Liebe Wind.
An manchen grauen Tagen
.......Erkannten wir uns kaum.
...........Selbst wenn wir ängstlich wagten -
....................Es blieb doch nur ein Traum.
Wenn uns die Sonnen scheinen,
.......Sind auch die Tage klar,
...........Versuche, nicht zu weinen -
...................Die Nacht ist immerdar.
Wenn wir nur weiter hoffen
.......Mit Lust ins Helle schaun –
...........Die Zukunft bleibt uns offen,
....................Solange wir uns traun.
Warum, weshalb, wie weiter?
......Wir wissen nichts davon.
..........Die Engel werden’ s wissen …
...................Doch man muss sich vertrau‘n.
Der Zeitgeist gaukelt Schlösser …
.......Nur Ewigkeit steht fest,
...........Ihr Untergrund heißt Stille,
...................Auf diesen lass uns bau‘n.
Das Glück der Liebe Worte,
.......Das Glück der Liebe Blick…
Vor uns sind fremde Orte -
......Dorthin.
.................Doch nie zurück.
Dezember
P. M.
Die Wege dämpft der Nebel,
Das Laub liegt schwer und glatt,
Die Seele setzt die Segel,
Doch man schlägt hin anstatt …
Der Horizont scheint nah,
Zu nah um nach zu greifen.
Wer hier nicht auch im Sommer sah,
Verläuft sich leicht in Schleifen.
Der Herbst als Gast zog leise weiter.
Das Land schmückt nun der Winter.
Der Mensch schafft frostig heiter,
Erwartend das Dahinter.
Aufs Neue wird sie blühen
Des Lebens frische Spur,
Der Lohn für all das Mühen -
Das sind die Schleifen der Natur.
Januar
FWM
Manchmal schreibt für mich ein andrer
Obendrein mit fremdem Namen,
Manchmal scheinen mir die Engel
Wandrer die von sonst wo kamen.
Manchmal scheint das Telephon zu rufen
Meistens dann wenn man nicht kann
Dann stampft Satan mit den Hufen
Man ruft HALLO – kein Aas dran!
Manchmal in der dunklen Frühe
Macht das Aufstehn einem Mühe
Man begreift man kann nicht fliegen
Und so bleibt man einfach liegen.
Juli
F.H.
Kennt der Mythos Freundespaare,
Mythos, der zu uns die Liebe singt,
Freundschaft als das einzig Wahre
Das uns nie Verderben bringt?
Frei, erlöst von Meineidschwüren
Voll Vertrauen, ohne Arg,
Nirgends Lügen die uns schnüren –
Wahre Liebe ist ihr Mark.
Aber dann das wahre Leben:
Die dich hassen lächeln dir
Die dir schon das Aastuch weben
Schwören laut: Vertraue mir!
Wienerbergstraße 10
Das Beis‘l „Gasometer Stub´n“
Bedarf keiner Touristen
Auch keiner Wiengeistspezialisten
Das Beis‘l „Gasometer Stub´n“
Hält z‘amm wie Liebesschlösser
Die Gäste wohnen hoch und quer
Überzwerch und dadahinter
Die Wirtin schenkt ein Lächeln her
Das wärmt den Sturm im Winter.
Dazu gibts Käsekrainer
- Hier friert trotz Eisstau keiner.
Der Gasturm steht schon längst nicht mehr
Breit fließt die staubige Straße
Da braust den ganzen Tag Verkehr
Im Wiener Großstadtmaße.
Man sieht die Donau zieh´n
Hier steht man wie von Sinnen
Man sieht sie kärglich rinnen
Das Bett schaut riesig aus
Doch drinnen döst ‘ne Maus.
Die Welt ist voll Schlawiner
- Von Meidling bis nach China
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