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Die Sehn=Sucht
Ein römisches Tagebuch,
1984-85. Zahlreiche Photographien. Vergriffen
"17. September
(Nacht)
3
Tage waren wir unterwegs (~ 17oo km); um dann endlich: HIER! in ROM! anzukommen.
Viva Italia! Viva Roma! röchelt die, zwischen Erschöpfung & Euphorie
torkelnde Seele ... Viva! - Es ist, als seien wir nun in dem Interiör
von Bunuels "Obskurem Objekt" wieder=aufgetaucht: 1 riesiger Garten,
in dem in 1 Reihe jene l0 oder 11 Studios stehen ... und in der anderen Hälfte die
Villa;- umgeben von einer hohen, massiven Mauer, obenauf Stacheldraht, der von
einer anderen Wirklichkeit spricht, als der, die wir gestern und heute
erblickten; im Garten wachsen Palmen, Zypressen, Pinien und Kakteen; stehen
schmale helle Skulpturen, die teilweise wie Kriegsinvaliden anzusehen sind (oder
die zersägte Frau Dr. Crippen): alles wirkt sehr klassisch.
Unser
Studio besteht aus einem Flur, der in eine Treppe übergeht, die
"nach=oben" führt; dort dann: 1 kleines Kabinett (in dem wir
schlafen; und das eventuell mein Arbeitszimmer wird;); 1 großer Atelier=Raum,
mit 1 riesigen "Atelier=Fenster" nach
Norden ( ca. 6 x 7 m), und einer Akustik: !; daneben ist dann das Zimmer
der Kinder, von dem aus, über ein paar Stufen, man bequem in den hinteren Teil
des Gartens kommt (die Tür steht deswegen auch den ganzen Tag über offen);
dann ist da noch die Küche und das Bad ... - alles sehr praktisch, klar
erkennbar, und mit der spürbaren Gelassenheit, die eingewohnte Räume ausstrahlen
..."
(aus Teil
Eins: ROM)
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