... Februar ... März ... April ...
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Es ist nicht gut
Man steht nicht gut im Licht der Vielen
Den treuen Freund zu deren Füßen
Auch nach flüchtigem Ruhm zu schielen
Ist wie im Sumpf Kakteen gießen
Es ist nicht gut das Alte anzubeten
Auch damals waren Wunder rar
Doch soll man auch nicht gleich ausjäten
Was einstmals hoch im Ansehen war
Wer die Karrieretreppe aufwärts fällt
Muss oft dafür in Kellern büßen
Wer heute noch der Tagesheld
Den wird schon morgen niemand grüßen
Es ist nicht gut schnell zu vergessen
Und wie man liebte zu verdrängen
Das Neue macht uns schnell vermessen
Und knechtisch vor den neuen Zwängen
Behaglichkeit schwatzt leicht von Kriegen
Der Reiche schmückt sich gern mit Fetzen
Doch bald sieht man die unterliegen
Die heute noch zum Streiten hetzen
Es ist nicht gut im Übermut
Das bisschen Kopf zu hoch zu tragen
Nur allzu bald liegt sonst der Hut
Auf einem Rumpf mit blutigem Kragen
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Starr waren die Glieder
Starr waren die Sinne vom Frost
Berede allein war das Schweigen
An allem Leben fraß still der Rost
Erstarrt waren die Gräser im Reigen
Fern war das Land hinter den Bergen
Schwer unsere Füße vom Gehen
Wo wir auch waren waren auch Schergen
Lauernd gespitzt dass wir uns vergehen
Wieder und wieder sang man so sein Lied
Doch blieben die Münder geschlossen
Bedacht zu verschweigen was man doch sieht
Haben wir das Abseits vom Wege genossen
Längst hatte die Zeit alles Leichte verweht
Verschwunden die alten Vertrauten
Leer auch die Bank wo eine Inschrift verrät
Wie sich einst Menschen anschauten
Starr wurden die Köpfe vom ewigen Schütteln
Nicht zu erschüttern die alten Gebäude
Vergebens sie lächelnd zu rütteln
Frohsinn war jenen wie Hunde mit Räude
Das Leben schien ihrem Dasein verhasst
Auf wen solche bauen dem ist nicht zu trauen
Sumpf ist der Grund auf dem sie aufbauen
Leer so ein Blick der nur lauernd erfasst
Wir sind seit Adam dem Schicksal bekannt
Wir sind seit der Schöpfung dem Schöpfer verwandt
Nun wurde uns endlich verziehen
All den Erschöpften Hoffnung verliehen
Endlich schwand aus den Sinnen der Frost
Was die Sehnsucht zerfraß zerfrisst nun der Rost
Gleich Eis auf dem See schmilzt da alles Schweigen
Heiter im Wind wehen die Wiesen im Reigen
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